Vorhersage der Rückflussdämpfung / Structural Return Loss in Datenkabeln, Signal- und Steuerleitungen

Signalreflexionen auf einer Datenstrecke können unterschiedliche Ursachen haben, sei es eine nicht sachgemäße Verlegung, mechanische Belastungen oder die Zusammenstellung ungeeigneter Komponenten. Die mögliche Reflexion des Kabels an sich, die maßgeblich durch die 4 Grundgrößen der Leitungstheorie bestimmt wird, lässt sich hingegen bereits während der Fertigung prüfen und vorhersagen.

Verfahren

Die am häufigsten verwendete Methode zur Qualitätsüberprüfung von Daten- und Hochfrequenzkabeln ist die Messung der Rückflussdämpfung einer Kabellänge als Funktion der Betriebssignalfrequenzen, die später einmal auf dem Kabel übertragen werden sollen. Die Rückflussdämpfung (im engl. Sprachraum auch als SRL bezeichnet) stellt das Verhältnis – ausgedrückt in dB – zwischen eingespeistem Signal und den entlang der gesamten Kabellänge zum Eingang reflektierten Signalanteilen dar.

SRL-Vorhersage und FFT-Analyse

CENTERVIEW 8000, LASER Series 2000/6000 und CAPACITANCE 2000 zur FFT-Analyse und Vorhersage des Strutural Return Loss

Um die Kabelqualität zu optimieren sowie die Ausschussmenge zu reduzieren, ist es deshalb äußerst wünschenswert, die Auswirkungen periodischer Unregelmäßigkeiten auf die spätere Rückflussdämpfung des fertigen Kabels möglichst frühzeitig im Produktionsprozess zu kennen.

Die zeitnahe Vorhersage der Rückflussdämpfung während der Extrusion eines Kabels oder einer Ader aus gemessenen Kurzzeitdaten, wie etwa der Kabelkapazität oder den Durchmesserwerten, liefert entsprechende Informationen. Diese Prädiktionsmethode basiert, speziell im Hinblick auf die Online-Anforderung, ganz wesentlich auf der bereits angesprochenen Fourier-Transformation nach dem FFT-Algorithmus.

SIKORA Messgeräte mit SRL-Vorhersage

Leistungsstarke digitale Signalprozessoren sind standardmäßig in allen SIKORA Messköpfen, wie dem CENTERVIEW 8000, der LASER Series 2000, der LASER Series 6000 und dem CAPACITANCE 2000, enthalten. Die im Messkopf zur Verfügung stehende Rechenleistung ermöglicht die Integration eines digitalen FFT-Spektrum-Analysators und der Vorhersage der Rückflussdämpfung direkt im Messkopf. Die Analyse erfolgt dort, wo die Durchmesser-, Exzentrizitäts- oder Kabelkapazitätsmesswerte mit hoher zeitlicher und Amplitudenauflösung sowie hoher Präzision bei minimalem Messwertrauschen zur Verfügung stehen. Eine problematische (i.d.R. analoge) Übertragung empfindlicher Einzelmesswerte an externe Analysesysteme für FFT und Structural Return Loss (SRL) ist also nicht nötig.